
Kann jeder eine Montessori-Ausbildung anbieten?
Montessori-Ausbildung: Wer darf sie anbieten – und worauf solltest du achten?
Im gesamten deutschsprachigen Raum ist der Begriff „Montessori“ nicht geschützt, mit Ausnahme der Schweiz.
Das bedeutet, dass grundsätzlich jede Person oder Institution in Österreich und Deutschland unter dem Namen „Montessori“ Ausbildungen, Kurse oder Einrichtungen anbieten kann – auch dann, wenn die Inhalte nur teils oder gar nicht auf den pädagogischen Prinzipien Maria Montessoris beruhen.
Genau deshalb ist es besonders wichtig, auf die Anerkennung durch die Montessori-Fachgesellschaften wie ÖMG, AMI, DMG oder AM(S) zu achten.
Die Montessori-Gesellschaften wie die ÖMG, DMG, AMI oder AM(S) übernehmen qualitätssichernde Funktionen, weil es sonst keine zentrale Kontrolle gibt.
Sie sorgen mitunter dafür, dass:
- nur qualifizierte Montessori-Dozent*innen ausbilden dürfen
- echte Montessori-Materialien verwendet werden
- Theorie & Praxis nach Montessori-Standards vermittelt werden
- Abschlüsse einen pädagogischen und fachlichen Wert haben
- qualitative Montessori-Ausbildungen klar erkennbar sind
Viele Ausbildungsanbieter vergeben eigene „Montessori-Diplome“ oder Zertifikate, die sich auf sogenannte „internationale Standards“ berufen – ohne eine formelle Anerkennung durch offizielle Montessori-Fachgesellschaften wie die ÖMG, DMG, AMI oder AM(S).
Solche Begriffe können bei Interessierten den Eindruck erwecken, es handle sich um eine international anerkannte Ausbildung.
Das ist rechtlich zulässig, da Bezeichnungen wie „Montessori“ oder „internationale Standards“ in den meisten Ländern – darunter auch Österreich und Deutschland – weder markenrechtlich geschützt noch rechtlich klar gebunden sind.
Sie dürfen daher frei verwendet werden, auch für selbst definierte Ausbildungsangebote, ohne dass eine offizielle Anerkennung durch Fachgesellschaften wie ÖMG, AMI, DMG oder AM(S) vorliegt.
Doch:
Diese Diplome sind nicht automatisch anerkannt – weder von Fachverbänden noch von Montessori-Einrichtungen, die qualifizierte Pädagog*innen suchen.

Achte auf die Anerkennung deiner Montessori-Diplomausbildung durch ÖMG, AMI, DMG und AM(S).
Was bedeutet Anerkennung für deinen Berufseinstieg?
In unserer täglichen Arbeit mit Pädagog*innen erleben wir immer wieder, dass es am Arbeitsmarkt zu Unsicherheiten und Schwierigkeiten kommt, vor allem dann, wenn die Montessori-Ausbildung keine Anerkennung durch die ÖMG oder eine der anderen Montessori-Fachgesellschaften wie AMI, DMG oder AM(S) hat.
Viele Einrichtungen achten bei der Auswahl von Bewerber*innen auf Diplom-Anerkennungen durch Fachgesellschaften wie ÖMG, DMG, AMI oder AM(S), um die pädagogische Qualität der Montessori-Ausbildung einschätzen zu können.
Bei Bewerbungen in Montessori-Kindergärten oder -Schulen kommt es in der Praxis häufig vor, dass eine anerkannte Montessori-Ausbildung (z. B. durch ÖMG, DMG, AMI oder AM(S)) vorausgesetzt oder gewünscht wird.
Auch nach dem Abschluss einer nicht anerkannten Ausbildung kommt es mitunter vor, dass eine zusätzliche Montessori-Ausbildung mit offizieller Anerkennung durch ÖMG, DMG, AMI oder AM(S) erforderlich ist und du diese eventuell nachholen musst, um in bestimmten Einrichtungen als Montessori-Pädagog*in tätig sein zu können.
Natürlich ist es sehr bedauerlich, wenn du viel Engagement, Zeit und finanziellen Mittel in deine Montessori-Ausbildung widmest, nur um später festzustellen, dass diese nicht allgemein anerkannt wird.
Denn eine Montessori-Ausbildung macht man nicht einfach nur für den Moment, sondern mit dem Wunsch, Kinder professionell zu begleiten und das Gelernte in einer passenden Einrichtung als Pädagog*in umzusetzen zu können.
Umso ernüchternder ist es, wenn Träger von Montessori-Schulen und oder Kindergärten das Diplom nicht anerkennen – obwohl es unter dem Namen „Montessori“ ausgestellt wurde.
Deshalb ist es uns ein Anliegen, transparente Orientierung zu geben – damit keine falschen Erwartungen entstehen und du dich rechtzeitig und transparent informieren kannst.
Die Anerkennung deiner Montessori-Ausbildung, durch die Fachgesellschaften wie die ÖMG, DMG, AMI oder AM(S), ist die verlässliche Orientierungshilfe, um zwischen verschiedenen Ausbildungsanbietern und ihren teils erheblichen Qualitätsunterschieden zu unterscheiden.
Montessori ist in Österreich und Deutschland keine Marke. Deshalb braucht echte Qualität ein erkennbares Siegel.
Es schützt nicht nur den pädagogischen Anspruch, sondern auch dich als zukünftige Montessori-Pädagog*in, deine berufliche Perspektive und deine Investition.
Wenn du eine Montessori-Ausbildung in Österreich machen möchtest, achte darauf, dass sie von der ÖMG anerkannt ist.
Aktuell ist die Österreichische Montessori Akademie die einzige österreichweite Montessori-Ausbildungsinstitution, deren Lehrgänge durch nachgewiesene Qualität und Tiefe von der ÖMG anerkannt sind.

Maria Montessori selbst war es ein großes Anliegen, dass ihr Name und ihre Pädagogik geschützt bleiben.
Sie wusste, wie leicht ein so kraftvolles pädagogisches Konzept verfälscht werden kann, sei es durch oberflächliche Ausbildungen, verkürzte Methoden oder rein wirtschaftlich motivierte Anbieter.
Darum setzte sie sich aktiv dafür ein, dass Montessori-Ausbildungen nur von qualifizierten Personen durchgeführt werden – mit tiefer fachlicher, philosophischer und praktischer Verankerung.
Leider ist dieser Schutz heute in vielen Ländern einfach nicht rechtlich durchsetzbar!
Umso wichtiger ist die Arbeit von Organisationen wie der ÖMG, DMG, AMI und AM(S) – denn sie wahren den pädagogischen Anspruch, den Maria Montessori selbst gefordert hat.
Montessori bedeutet Fairness. Für Kinder – und für dich als angehende Pädagog*in.
✅ Anerkannte Montessori-Ausbildung
- Formell anerkannt durch ÖMG, DMG, AMI oder AM(S)
- Von Montessori-Einrichtungen in der Regel anerkannt
- Beruflich verwertbar und fundiert einsetzbar
- Inhaltlich tiefgehend (Theorie & Praxis)
- Ausbildung erfolgt durch qualifizierte Montessori-Dozent*innen
- Diplom mit klar nachvollziehbarem Qualitätsnachweis
- Oft auch in der Schweiz – trotz Markenschutz anerkannt
⚠️ Nicht offiziell anerkannte Ausbildung
- Keine formelle Anerkennung der Ausbildung bzw. des Diploms durch ÖMG, DMG, AMI oder AM(S)
- Diplome werden häufig institutsintern erstellt
- Kann bei Bewerbungen in Montessori-Einrichtungen zu Einschränkungen führen
- Zusätzliche Ausbildung mit offizieller Anerkennung durch ÖMG, DMG, AMi oder AM(S) kann notwendig werden
- Weniger Orientierung bezüglich Qualität & Praxistauglichkeit
Du willst noch mehr erfahren?

Orientierung
In der öffentlichen Wahrnehmung gilt „Montessori“ oft als Gütesiegel. Doch weil der Begriff rechtlich in Österreich nicht geschützt ist, entstehen viele Missverständnisse – besonders rund um die Qualität von Ausbildungen, Diplomen und Einrichtungen. Mit diesem Faktencheck-Angebot bieten wir erstmals Orientierung: klar, sachlich und mit Bezug auf die anerkannten Fachgesellschaften (ÖMG, AMI, DMG, AM(S)). Denn nur fundierte Informationen ermöglichen fundierte Entscheidungen.
